18. Juli - 24. Juli 2021:

Selbsterkenntnis für Mutige - Lebensnahes Philosophieren

Mensch, erkenne dich selbst, dann weißt du alles.
— Sokrates
Links: PD Dr. phil. habil. Ute Gahlings M.A. Rechts: Heidemarie Bennent-Vahle

Links: PD Dr. phil. habil. Ute Gahlings M.A. Rechts: Heidemarie Bennent-Vahle

Liebe Denkerin, lieber Denker,

wer auf der Suche nach Inspiration und Erholung ist und der Kunst des gelingenden Lebens auf die Spur kommen möchte, der ist im Château d’Orion, dem Gäste- und Kulturhaus am Fuße der Pyrenäen, genau richtig. Wo könnte man besser über Wesentliches nachdenken als unter der alten Platane mit Blick auf Wiesen, Weiden und Wälder oder vereint um einen prasselnden Kamin?

Selbstverwirklichung ist ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Doch was bedeutet es überhaupt, sich selbst zu verwirklichen? Was meinen wir damit, wenn wir davon sprechen, uns selbst nah oder fremd zu sein? In unserer Gesellschaft, in der es ständig um Selbststeigerung und Selbstoptimierung geht, ist die Gefahr groß, dass wir hochgesteckten und problematischen Zielen hinterherlaufen. Indem wir gedankenlos den Imperativen der Waren- und Leistungsgesellschaft folgen, riskieren wir es, nicht nur den Kontakt zu uns selbst zu verlieren, sondern ebenso den zu unseren Mitmenschen.

Wer sich mit dieser Fragestellung befasst, gelangt schnell auf das Hoheitsgebiet vielfältiger Varianten lebensnahen Philosophierens: Anzufangen wäre mit dem Selbstkonzept der sokratischen Lehre, um dann über die Tugendlehre des Aristoteles einen Bogen in die Neuzeit zu schlagen. Neben einem Ausblick auf die existenzialistische Herangehensweise sollen einige konkretisierte Ausformungen Philosophischer Praxis des 20. Jahrhunderts vorgestellt und diskutiert werden, hier insbesondere die von Hermann Keyserling gegründete „Schule der Weisheit“.      

Die so gewonnenen Grundmotive eines lebensnahen Philosophierens wären dann auf der Basis spezifisch moderner und postmoderner Fragestellungen vertiefend zu betrachten und auszuloten. Zentrale Aspekte sind hierbei z. B.: die Bedeutung unserer leiblichen und emotionalen Eingebundenheit und damit verbunden die Perspektivität unseres Wissens, die interpersonale Bezogenheit auf Andere, das Leben in Beziehung und Gemeinschaft sowie der Umgang mit neuen Technologien. Ebenso interessant und grundlegend sind die Probleme von Lüge und Selbsttäuschung, welche schon Kant als „den faulen Fleck der Menschheit“ bezeichnete. Wodurch sind – philosophisch betrachtet – solche Muster der Unaufmerksamkeit und Unaufrichtigkeit charakterisiert? Wie kommen wir insbesondere der Selbstentfremdung auf die Spur? – Auch wenn es kaum möglich ist, all diese Fragen abschließend zu beantworten, so ermöglicht das philosophische Nachdenken darüber dennoch ein verbessertes „Selbstverständnis“, welches das richtige Maß findet und auch den Widerfahrnischarakter des Lebens im Blick behält.

 

die referentinnen

Dr. Heidemarie Bennent-Vahle, Philosophin und Logotherapeutin,  betreibt eine Philosophische Praxis in Henri-Chapelle/Belgien. Sie ist seit vielen Jahren in der IGPP (Internationale Gesellschaft für Philoso-phische Praxis) aktiv, z. Zt. Vorsitzende.

Neben einer umfangreichen Vortrags- und Seminartätigkeit zu Themen der Anthropologie, Ethik und Philosophischen Praxis engagiert sie sich als Mitherausgeberin des Jahrbuches des IGPP.
Im Anschluss an eine Tätigkeit als DAAD-Lektorin in Frankreich unterrichtete sie zudem über 20 Jahre lang das Fach Philosophie am Euregio-Kolleg/Würselen. Parallel dazu nahm sie zahlreiche Lehraufträge an unterschiedlichen Fachhochschulen und Universitäten wahr. 

 

PD Dr. phil. habil. Ute Gahlings M.A. absolvierte ein Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Psychologie an der Bergischen Universität Wuppertal. 1988 M.A., 1992 Promotion. 2005 Habilitation an der Technischen Universität Darmstadt. Forschungsprojekte, Lehraufträge und Professuren an verschiedenen Universitäten. Philosophische Praxis in Frankfurt am Main. 

Seit 2005 Gründungsmitglied und zweite Vorsitzende des Instituts für Praxis der Philosophie Darmstadt. Seit 2017 zweite Vorsitzende der IGPP.

In den 1980er Jahren Ausbildung und Lehrtätigkeit in Tai Chi Chuan, seit 1986 buddhistische Meditationspraxis, seit 2005 Übungsangebote u.a. zur Leiblichkeit, Achtsamkeit, Gemeinschaft, Biographiearbeit.

 

Anmeldung zur Denkwoche

preise

1.890€ im Einzelzimmer

1.680€ p.P. im Doppelzimmer

Beinhaltet ein opulentes Frühstück, ein 2 gängiges Mittagsmenu und ein 3 gängiges Abendmenu, Pausengetränke und Obst zu jeder Zeit. Alkoholische Getränke sind nicht enthalten.

Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer.

Für Ihr Wohlbefinden fühlt sich die gesamte Équipe d’Orion zuständig. Sprechen Sie uns gerne schon vor Ihrer Buchung an!