14. - 20. Mai 2023:
Wie gefährlich ist Philosophie? - Vom Wandel literarischer Figuren durch ihre Begegnung mit Philosophie
Liebe Denkerin, lieber Denker,
wer auf der Suche nach Inspiration und Erholung ist und der Kunst des gelingenden Lebens auf die Spur kommen möchte, der ist im Château d’Orion, dem Gäste- und Kulturhaus am Fuße der Pyrenäen, genau richtig. Wo könnte man besser über Wesentliches nachdenken als unter der alten Platane mit Blick auf Wiesen, Weiden und Wälder oder vereint um einen prasselnden Kamin?
Literatur verstehen, heißt ihren Figuren auf den Grund zu gehen, Verflechtungen und Verbindungen zu entdecken. Es geht um ihren Wandel, den wir in dieser Woche nachvollziehen werden. Welche Einflüsse spielen für ihre Entwicklung eine Rolle? Wohin treiben sie und weshalb? Die Literatur, der Roman ist ohne Philosophie kaum denkbar.
Drei Werke stehen im Mittelpunkt dieser erkenntnisreichen Woche. Bewegen wir uns beispielsweise mit Hans Castorp im „Zauberberg“, so kommen wir nicht umhin, die Gegenspieler Naphta und Settembrini und ihre metaphysischen Gespräche zu betrachten. Und Thomas Mann wäre nicht der geniale Autor, würden seine Anspielungen uns nicht in philosophische Fragen von Moral und Sünde, Leben und Tod eintauchen lassen.
Vielleicht noch deutlicher wird dies in seinem Spätwerk „Doktor Faustus“. Wie könnten wir uns etwa Adrian Leverkühn denken, ohne ihn als literarische Inkarnation Friedrich Nietzsches zu sehen?
Welchem fundamentalen Irrtum erliegt schließlich ein Mörder wie Raskolnikow aus Dostojewskis „Schuld und Sühne“, wenn er sich bei der Rechtfertigung seines Mordes der westlichen Philosophie bedient?
Wie kann es sein, dass in der klassischen Moderne behauptet wird, die Begegnung der literarischen Personen mit philosophischen Lehren stünde dem Gelingen ihres Lebens entgegen? Ist Philosophie also tatsächlich lebens- oder zumindest glücksfeindlich? Verführt sie uns zu Illusionen und verleitet sie zur Weltflucht?
Wir nähern uns der Weltliteratur dieses Mal aus der Sicht des Philosophen und betrachten dabei auch die jeweiligen Bezüge auf historische Ereignisse. Es sind spannende Fragen, die wir hier ergründen wollen.
All dies lässt sich auch gut als Fortsetzung unserer Denkwoche „Aufklärung und Gegenaufklärung“ im September 2022 verstehen.
der referent
Prof. Dr. Rudolf Lüthe (geb. 1948) hat in Aachen Philosophie, Anglistik und Komparatistik studiert und dort auch promoviert. Nach einer Professur im Fürstentum Liechtenstein sowie Gastprofessuren in Zürich, Atlanta, Buffalo und an der Humboldt-Universität Berlin war er von 1996 bis 2015 Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau. Seither ist er als Universitätsprofessor i.R. tätig an der RWTH Aachen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. David Hume – Historiker und Philosoph (1991), Der Ernst der Ironie (2002), Skepsis, Melancholie, Ironie. Facetten einer philosophischen Orientierung in der postmodernen Kultur (2013) und Heitere Aufklärung. Philosophische Untersuchungen zum Verhältnis von Komik, Skepsis und Humor (2017).
Anmeldung zur Denkwoche
preise
1.980€ im Einzelzimmer
1.770€ p.P. im Doppelzimmer
Beinhaltet ein opulentes Frühstück, ein 2 gängiges Mittagsmenu und ein 3 gängiges Abendmenu, Pausengetränke und Obst zu jeder Zeit. Alkoholische Getränke sind nicht enthalten.
Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer.
Für Ihr Wohlbefinden fühlt sich die gesamte Équipe d’Orion zuständig. Sprechen Sie uns gerne schon vor Ihrer Buchung an!