19. September - 25. September 2021:

Worauf wir hoffen können - Warum wir ins Gelingen verliebt sein sollten

Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns?
Viele fühlen sich nur als verwirrt. Der Boden wankt, sie wissen nicht warum und von was.
Dieser ihr Zustand ist Angst, wird er bestimmter, so ist er Furcht.
Einmal zog einer aus, das Fürchten zu lernen. Das gelang in der eben vergangenen
Zeit leichter und näher, diese Kunst ward entsetzlich beherrscht. Doch nun wird,
die Urheber der Furcht abgerechnet, ein uns gemäßeres Gefühl fällig.
Es kommt darauf an, das Hoffen zu lernen.
Seine Arbeit entsagt nicht, sie ist ins Gelingen verliebt statt ins Scheitern
— Ernst Bloch
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Liebe Denkerin, lieber Denker,

wer auf der Suche nach Inspiration und Erholung ist und der Kunst des gelingenden Lebens auf die Spur kommen möchte, der ist im Château d’Orion, dem Gäste- und Kulturhaus am Fuße der Pyrenäen, genau richtig. Wo könnte man besser über Wesentliches nachdenken als unter der alten Platane mit Blick auf Wiesen, Weiden und Wälder oder vereint um einen prasselnden Kamin?

Der Philosoph Ernst Bloch schrieb sein Werk über das „Prinzip Hoffnung“ in den dunklen Zeiten des zweiten Weltkriegs und doch verlor er die Zuversicht nicht: wir müssten das Hoffen lernen, ins Gelingen verliebt sein, statt ins Scheitern. Heute leben wir in Friedenszeiten, in vermeintlich stabileren Umständen, und doch kennen wir dieses Gefühl der Verunsicherung, der Verwirrung und sicher auch das der Furcht – das Empfinden von globalen Krisen und Erschütterungen erleben wir nicht erst seit der Coronakrise und doch hat uns diese Zeit deutlich vor Augen geführt, wie schnell sich auch die ganz großen Zusammenhänge und Strukturen ändern können. Aber – ist dies immer Anlass zur Furcht, müssen wir Angst vor Wandel und Veränderung haben und wenn ja, warum? Was heißt es, vor dem Hintergrund von Wandel und Veränderung das „Hoffen“ zu lernen, sich für das Gelingen zu entscheiden, auch wenn wir nicht immer wissen, was genau dieses Gelingen ausmacht? Der Medizinethiker Giovanni Maio schrieb, wir hätten in einer Zeit des Rechnens das Hoffen auf eine unbestimmte Zukunft verlernt und genau hier wollen wir in dieser Denkwoche ansetzen: Einer Freiheit im Denken, die nicht das rechnende Denken zum Anlass nimmt für das, was kommen wird, sondern sich fragt, wie wir Zukunft anders denken, kreieren, träumen oder – erhoffen können, wenn wir uns auf das zurückbesinnen lernen, was uns als Menschen ausmacht. Ein Wesen, das sich immer wieder aufs Neue ein Anfang sein kann, das schöpferisch und gestaltend tätig wird – und das eigene Handeln darin trotz aller Rückschläge, Krisen und Sorgen – am Guten auszurichten imstande ist. Wir wollen uns gemeinsam in dieser Woche fragen, was es braucht, um das „Hoffen“ zu lernen und ihr Wagnis einzugehen: Welches Können, welches Wissen, welche Fähigkeiten hat ein Mensch, der ein Hoffender ist und bleiben will? Fragen wir uns also mit den Worten Max Frischs: Wissen Sie, was Sie hoffen? Und wenn nicht, dann finden wir es vielleicht gemeinsam heraus.

 

die referentin

Ina Schmidt, geb. 1973, Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg, Forschung und Lehre am Institut für Philosophie sowie Promotion über den Einfluss der Lebensphilosophie auf das Denken des frühen Martin Heideggers 2004. 2005 Gründung der denkraeume, einer Initiative zur Vermittlung philosophischer Praxis, in der in Vorträgen, Workshops und Seminaren philosophische Themen und Begriffe für die heutige Lebenswelt reflektiert und bearbeitet werden.  Seit 2010 Autorin verschiedener philosophischer Sachbücher für Erwachsene und Kinder, zuletzt erschienen „So viele Fragen an die Welt“ im Carlsen Verlag (2020) sowie „Die Kraft der Verantwortung. Über eine Haltung mit Zukunft“ in der Edition Körber (2021).

Ina Schmidt ist Mitglied der Internationalen Gesellschaft für philosophische Praxis, Referentin des Expertennetzwerks der Liechtenstein Academy, Teil des Ideenrates am Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt in Frankfurt und Lehrbeauftragte der professional school an der Leuphana Universität Lüneburg. Außerdem arbeitet sie als Referentin für verschiedene Bildungseinrichtungen, u.a. in dem Projekt „Gedankenflieger“ am Hamburger Literaturhaus.

Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Reinbek bei Hamburg.

Anmeldung zur Denkwoche

preise

1.890€ im Einzelzimmer

1.680€ p.P. im Doppelzimmer

Beinhaltet ein opulentes Frühstück, ein 2 gängiges Mittagsmenu und ein 3 gängiges Abendmenu, Pausengetränke und Obst zu jeder Zeit. Alkoholische Getränke sind nicht enthalten.

Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer.

Für Ihr Wohlbefinden fühlt sich die gesamte Équipe d’Orion zuständig. Sprechen Sie uns gerne schon vor Ihrer Buchung an!