Vom unüberbietbaren Wert der Gegenwart
Welche Vision von Europa wollen wir kultivieren?
In der aktuellen europäischen Krise folgen auf diese Fragen meist politische Überlegungen, es werden Werte wie Demokratie, Freiheit oder Gleichheit beschworen.Beim Treffen des Freundeskreises Château d’Orion e.V. Anfang des Monats sprach Rudolf Lüthe dagegen über philosophische Aspekte der „Idee“ Europas und stellte eine Diagnose für die europäische Erkrankung: Das gegenwärtige Europa leidet entweder unter Nostalgismus oder unter Utopismus, unter einem existentiellen Maximalismus oder Minimalismus. Allzu oft sei diese Schizophrenie ursächlich für eine fehlende Wertschätzung der Gegenwart sowie eine selbstzerstörerische und reflexionsfreie Rastlosigkeit.In seinem Vortrag, den wir erfreulicherweise hier teilen dürfen, skizziert Lüthe daher seine Vision von Europa als die Verwirklichung einer Kultur des rechtes Maßes: